Der Vorstand der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Flughafen Frankfurt/Main (KAG) hat in einer Stellungnahme die Rücktrittsforderungen gegenüber dem Vorsitzenden der Fluglärmkommission Frankfurt, dem Raunheimer Bürgermeister Thomas Jühe, mit Nachdruck zurückgewiesen. „Wir kennen Thomas Jühe seit vielen Jahren als einen der engagiertesten Kämpfer für die Belange der Flughafenanrainer in Frankfurt und darüber hinaus“, so Walter Astheimer, der Vorsitzende der KAG. „Die KAG steht seit Beginn seiner Amtszeit als Vorsitzender der Fluglärmkommission Frankfurt 2003 im vertrauensvollen Diskurs mit Jühe. Bei vielen Aktivitäten zum Thema Fluglärmschutz konnten wir gemeinsam kooperieren und auf die Interessen der durch Fluglärm unmittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürger aufmerksam machen“, so Astheimer weiter. „Thomas Jühe genießt unser Vertrauen und unsere Unterstützung in seinen Bemühungen für mehr Lärmschutz.“
Mit diesem Bekenntnis reagiert der KAG-Vorstand auf Äußerungen von Vertretern aus Rheinland-Pfalz, die Jühe zum Rücktritt von seinem Amt als Vorsitzender der Fluglärmkommission Frankfurt aufgefordert hatten. Sie werfen Jühe im Zusammenhang mit der Diskussion um die Südumfliegung ein unsolidarisches Verhalten vor. Jühe wäre, nach ihrer Auffassung, dafür verantwortlich, dass die Interessen der rheinland-pfälzischen Seite in dieser Diskussion ausgeklammert würden. Diese Einschätzungen und Forderungen sind aus Sicht der KAG vollkommen inakzeptabel. Das Thema der Südumfliegung ist kein spezifisches Problem von Kommunen auf der westlichen Rheinseite. Denn bevor die Flugzeuge den Fluss überqueren, müssen sie ein gutes Stück hessisches Gebiet mit einer Anzahl von Kommunen überfliegen, die durch den niedrigen Überflug im stärkeren Maß als die Kommunen auf der anderen Rheinseite belastet werden. Diese Entwicklung ist spätestens seit 2002 mit dem Beginn der förmlichen Verfahren zum Ausbau des Flughafens der hessischen als auch der rheinland-pfälzischen Öffentlichkeit bekannt gewesen. Eine eindeutige Positionierung des Landes Rheinland-Pfalz zu diesem Thema ist aber in den letzten zehn Jahren unterblieben. Im Gegenteil: das Land hat sich immer ausdrücklich zum Ausbau des Flughafens bekannt. Deshalb sind die aktuellen Forderungen vielmehr dazu geeignet, die Solidarität zwischen den durch Fluglärm betroffenen Anwohnern in Frage zu stellen. Die KAG erwartet, dass sich diese rheinland-pfälzischen Stimmen nicht außerhalb stellen, sondern sich wieder in den Kreis der Flughafenanrainer einreihen werden.
KAG Ffm Fluglärmkommission Ffm Südumfliegung Rheinland-Pfalz