Die CDU-Fraktion in Neu-Isenburg hat in ihrer letzten Sitzung (Anfang Juni) den Raunheimer Plänen eine klare Absage erteilt. "Das Fluglärmentlastungskonzept des Herrn Jühe wird seinem Namen nicht gerecht, da es eine stärkere Belastung großer Teile des Kreises Offenbach zur Folge hätte", sagte der Isenburger CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Schmitt. Insbesondere die geforderte Öffnung der Startbahn West für Landungen hätte eine deutliche Mehrbelastung für Neu-Isenburg, Dreieich und Dietzenbach zur Folge.
Der Vertreter der Stadt in der Fluglärmkommission, Walter Winter (CDU), wurde noch deutlicher. "Wir werden es nicht zulassen, dass Herr Jühe den Kreis Offenbach zur Müllkippe der Entsorgung des Fluglärms von Raunheim und seiner Nachbargemeinden macht", sagte der Fluglärmbeauftragte der Stadt Neu-Isenburg. Die Schließung der Startbahn West bedeute bei einer Maximalstunde von 100 Flugbewegungen (46 Starts und 54 Landungen bei Ostwetterlage) eine Erhöhung der Zahl der Starts von jetzt 16 auf 46 und in Teilgebieten der Stadt eine zusätzliche Belastung von 4.6 Dezibel. "Dies ist ein lärmpolitischer Gau für die Bewohner des Isenburger Westends", so Winter.
Die
Jühes Stellungnahme zu den Vorwürfen der CDU, die Raunheimer Vorschläge würden für Neu-Isenburg und den Kreis Offenbach zusätzlichen Fluglärm bringen: "Das ist so Quatsch. Offenbar will die Neu-Isenburger CDU der SPD nur eins auswischen" |
Das Fluglärmentlastungskonzept von Jühe verlagere den Fluglärm in den Kreis Offenbach, insbesondere in die Städte Neu-Isenburg, Dreieich und Dietzenbach. Dass ein solch einseitiges Konzept völlig ungeniert von dem Vorsitzenden der Fluglärmkommission, der sich als Vertreter aller Städte und Gemeinden verstehen sollte, propagiert werde, sei eine ziemliche Dreistigkeit.
Die Neu-Isenburger SPD nahm Jühe und seine Pläne dagegen (laut OP, 8.6.2004) in Schutz. Die CDU versuche im Vorfeld der Europawahl, durch "irreführende Aussagen die Ängste in der Neu-Isenburger Bevölkerung zu schüren", kommentierte SPD-Fraktionschef Christian Beck. Winters Einlassungen legten die Vermutung nahe, dass er mit dem Amt überfordert sei und sich nur allzu gern "politisch instrumentalisieren" lasse. Becks Erläuterungen zu den Plänen: alles halb so schlimm.
Die Reaktion der SPD kommt nicht überraschend: Jühe war Fraktionsvorsitzender der SPD in Neu-Isenburg, bevor er Bürgermeister in Raunheim wurde, und hat es offenbar geschafft, den Genossen seine Sicht der Dinge zu vermitteln.
Wir meinen: Diese wichtige Angelegenheit darf nicht in die Mühlen der Parteipolitik geraten. Sonst sind die Bürgerinnen und Bürger die Dummen!
Fluglärm-Entlastungskonzept Raunheim Flugroutenänderungen Fluglärmkommission Ffm