Pressemitteilung der Fluglärmkommission Frankfurt vom 09. Juli 2014 / 226. Sitzung
Auf der heutigen 226. Sitzung der Fluglärmkommission begrüßten die Mitglieder die Anhebung der Gegenanflüge um 1000-2000 Fuß bis zu den Eindrehbereichen zum 31.10.2014 ausdrücklich. Vor dem Hintergrund ggf. weitergehenden Anhebungspotentials auch in den Eindrehbereichen forderten die Mitglieder die DFS auf, hier ebenfalls eine größtmögliche Entlastung zu prüfen.
Vorgestellt wurden weiter die Monitoring-Ergebnisse des FFR zum von der Lufthansa zum 1. Juli 2013 auf der Startbahn West probeweise eingeführten flacheren Startverfahren (geändertes Setzen des Cutbacks). Die bislang vorliegenden Ergebnisse zeigen keine signifikanten Änderungen bei den Lärmeinwirkungen in die besiedelten Gebiete im Umfeld der Startbahn West auf. Die Mitglieder der Kommission halten es jedoch für erforderlich, dass das Monitoring zeitlich ausgeweitet und eine mögliche Optimierung der Lage der Messeinrichtungen mit dem Umwelt- und Nachbarschaftshaus erörtert wird.
Die Kommission erachtet es auch weiter für notwendig, für die verschiedenen Abflugstrecken am Frankfurter Flughafen das jeweils lärmgünstigste Startverfahren zu ermitteln und festzuschreiben. Eine allgemeine Einführung des geänderten Cutbackverfahrens losgelöst von der Beurteilung der konkreten Abflugstrecken und Besiedlungsstruktur kann die Kommission daher nicht befürworten.
Mit großer Freude beschloss die Kommission die Übernahme von optimierten Flugverfahren aus dem Probe- in den Regelbetrieb. Maßnahmen, die seitens der Kommission bereits seit Jahren gefordert wurden, erwiesen sich im Probebetrieb gemäß den Erwartungen als eindeutig lärmmindernd. Hierzu gehören die Anhebung des Anfluggleitwinkels von 3,0 auf 3,2 Grad für die Nordwestlandebahn, die Anhebung der Gegenanflüge um 1.000 ft, die Verlagerung der Eindrehbereiche im Raum Mainz und Offenbach sowie die Anhebung der Flughöhen im Rahmen einer ILS-Verlängerung von 4.000 auf 5.000 ft.
Mit großer Mehrheit hat sich die Fluglärmkommission auch dafür ausgesprochen, die Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) und des Umweltbundesamtes zur Fluglärmminderung und verbesserten Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Festlegung von Flugrouten engagiert zu unterstützen.
Besonderen Raum nahm in der Sitzung ein umfänglicher Bericht des Öko-Institutes zum Sachstand der vielfältigen Vorschläge zu Lärmminderung und Verbesserung der Information seitens der Fluglärmkommission ein.
Seit 2004 hat die Kommission Maßnahmen zum aktiven Schallschutz entwickelt und zur Prüfung der Lärmwirkungen und Umsetzbarkeit an das Forum Flughafen und Region weiter geleitet. Erfreulich war für die Mitglieder festzustellen, wie viele dieser Vorschläge bereits umgesetzt oder weitreichend geprüft werden konnten. „Es ist schon überraschend zu sehen, dass letztlich eine Menge der eigenen Ideen und Vorschläge Wirklichkeit geworden ist. Das stellt nochmal einen Motivationsschub für die Mitglieder dar, sich aktiv und konstruktiv bei der Entwicklung von aktiven Schallschutzmaßnahmen einzubringen“, freut sich der Vorsitzende der Kommission, Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe.
Abschließend befasste sich die Kommission mit der Anregung, die Öffentlichkeit über Beratungsgegenstände der FLK regelmäßig im direkten Austausch zu unterrichten. Am Bedarf orientiert sollen ggf. mehrmals im Jahr Veranstaltungen durchgeführt werden, die es interessierten Besuchern ermöglichen, ihre Fragen direkt an die Mitglieder des Vorstandes zu richten. Zu diesen Veranstaltungen sollen bei Bedarf auch die beteiligten Stellen (DFS, Fraport, Landesregierung, Forum Flughafen und Region) eingeladen werden.
Fluglärmkommission Ffm Anflugroute(n) Fluglärmschutz
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