Pressemitteilung der Fluglärmkommission Frankfurt vom 21. Februar 2013 / 219. Sitzung
Das auf der heutigen 219. Sitzung von der ganz überwiegenden Mehrheit der Mitglieder der Frankfurter Fluglärmkommission verabschiedete 10-Punkte-Programm hat zum Ziel, Einfluss zu nehmen auf die Programme der zu Bundes- und Landtagswahlen antretenden Parteien: „Wenn es Politik ernst meint mit der Forderung nach verbesserten gesetzlichen Grundlagen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dies engagiert anzupacken“, appelliert der Vorsitzende der Fluglärmkommission, Thomas Jühe, an die politischen Verantwortungsträger. Wichtigste Forderung ist die Einführung von Lärmobergrenzen, da nur diese zu effektiven und bislang völlig fehlenden Anreizen für die Luftverkehrswirtschaft führen, Lärm am Flugzeug selbst systematisch zu reduzieren. „Erkenntnisse darüber, wie Lärm reduziert werden kann, gibt es genug. Allein es fehlt an der Umsetzung“, so Jüheweiter.
Darüber hinaus ist der Kommission besonders wichtig, dass es eine Vorrangstellung des aktiven vor dem passiven Schallschutz in den Bundesgesetzen zum Fluglärmschutz geben muss: „Fluglärm muss an der Quelle bekämpft werden, nicht erst am Fenster des Schlafraumes“, ist sich der Vorstand der Kommission einig.
An der Sitzung nahm auch Wirtschaftsminister Rentsch teil. Seinen Antrittsbesuch nutzte er dazu, der Kommission eine gute und engagierte Zusammenarbeitsbereitschaft zu signalisieren. Für das 10-Punkte-Programm interessierte sich der Staatsminister sehr, wollte sich aber noch nicht zu einzelnen Punkten konkret äußern.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Sitzung war die Beratung von Vorträgen zur Südumfliegungsthematik. Im Ergebnis ließ sich feststellen, dass die fachliche Einschätzung der Deutschen Flugsicherung zu Anlass und Festsetzung der Südumfliegung im Rahmen der Prüfungsmöglichkeiten der Fluglärmkommission nicht erschüttert werden konnte. Darüber hinaus hat die Analyse der Lärmwirkungen alternativer Streckenführungen und Belegungszahlen ergeben, dass sich die Anzahl der Fluglärmbetroffenen durch alternative Flugroutenführungen nicht reduzieren lässt. Im Gegenteil, die aktuelle Südumfliegung ist die Variante, die im Vergleich noch die geringsten Lärmwirkungen verursacht. Die Zahl der Betroffenen, die tagsüber mehr als 60 dB(A) Dauerschallpegel zu ertragen haben, erhöht sich durch die anderen angenommen Alternativen sehr deutlich.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse werden sich die Mitglieder der Fluglärmkommission zukünftig nicht mehr mit alternativen Streckenführungen der Südumfliegung befassen, sondern – wie auch bei anderen Flugrouten – engagiert die Lärmoptimierung der vorhandenen Südumfliegungsroute vorantreiben.
Ergänzung: PM des Umwelthauses vom 20.02.2013
Im Nachgang zur heutigen Sitzung der Frankfurter Fluglärmkommission können ab sofort ausführliche und aktuelle Informationen zur Südumfliegung über die Internetpräsenz des Umwelt- und Nachbarschaftshauses in Kelsterbach abgerufen werden:
Informationen zur Südumfliegung beim Umwelthaus.
Fluglärmkommission Ffm Fluglärmschutz Flugrouten