25. Januar 2011.- Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH hat in der heutigen Sitzung der Fluglärmkommission (FLK) neue Flugverfahren vorgestellt, die durch die Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest des Frankfurter Flughafens notwendig werden.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der sogenannten Südumfliegung bei Betriebsrichtung 25 (Westwetterlage). Hierfür hat die DFS insgesamt sechs verschiedene Varianten hinsichtlich Umweltverträglichkeit untersucht und der FLK präsentiert. Nach Inbetriebnahme der neuen Landebahn im Oktober 2011 werden die Flugzeuge, die auf dem heutigen Parallelbahnsystem starten, sukzessive von den Nord/West-Abflugrouten (TABUM-Routen und MASIR-Route) auf eine neue Südroute verlegt. Diese verläuft, wie seit dem Raumordnungsverfahren im Jahr 2002 bekannt, nach dem Start zunächst in einer Linkskurve und dann südlich von Raunheim und Rüsselsheim an der Landeshauptstadt Mainz östlich vorbei nach Nord-Westen.
Ab Oktober 2011 sollen zunächst nur die kleineren und mittelgroßen Flugzeuge mit hohen Steigleistungen diese neue Route nutzen. Nur die Großraumflugzeuge, wie zum Beispiel die Boeing 747 oder der Airbus 340, sollen in den kommenden Jahren weiterhin die bisherigen TABUM-Routen und die MASIR Route nutzen. Dadurch wird die Bevölkerung im Main-Taunus-Kreis bereits unmittelbar nach der Inbetriebnahme der neuen Landebahn in einer ersten Stufe bei den Abflügen entlastet.
Mit Zunahme der Anflüge auf die neue Landebahn werden die Abflüge in den kommenden Jahren weitestgehend auf die neue Route verlagert. Die Einrichtung der Südumfliegung wird notwendig, da das sogenannte Fehlanflugverfahren für die Landebahn Nordwest mit Abflügen auf der bisherigen TABUM- und MASIR-Route zu Konflikten führen kann. Befände sich ein gerade gestartetes Flugzeug auf der bisherigen, direkt nach Nordwest führenden TABUM- oder MASIR-Abflugroute und würde zur selben Zeit ein auf die neue Landebahn anfliegendes Luftfahrzeug kurz vor dem Aufsetzen durchstarten, könnte es zu einer Annäherung beider Flugzeuge kommen. Mit steigenden Verkehrszahlen würde sich diese Situation verstärken, weshalb die Einrichtung der Südumfliegung hier Abhilfe schaffen soll.
Der Fluglärmkommission müssen die Alternativ-Routen von der DFS zur Beratung vorgestellt werden. Nach Abschluss der Beratung und abschließender Abwägung durch die DFS wird die Route dann dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) zur Prüfung und mit Antrag auf Genehmigung vorgelegt.
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5.900 Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr knapp drei Millionen. Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 16 internationalen Flughäfen. Die DFS erbringt weltweit Beratungs- und Trainingsleistungen und entwickelt und vertreibt Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme. Auch flugrelevante Daten, Luftfahrtpublikationen und Flugberatung gehören zum Angebot. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center, Tower, Aeronautical Solutions und Aeronautical Information Management.
Flugroutenänderungen Deutsche Flugsicherung (DFS)
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