Pressemitteilung des DFLD:
DFLD zum neuen Fluglärmmonitoring
Von: @Deutscher Fluglärmdienst (DFLD) <2015-10-27>
Der DFLD verteidigt seine kürzlich vorgestellte neue Methode zur Fluglärmberechnung gegen unberechtigte Kritik.

Pressemitteilung des Deutschen Fluglärmdienstes vom 27.10.2015

Seit Sommer 2010 arbeitet der DFLD gemeinsam mit der Zukunft Rhein-Main (ZRM) an einer verbesserten Fluglärmberechnung. Die Ergebnisse wurden am 14.10.2015 in einer Pressekonferenz der ZRM vorgestellt.

Außer den überwiegend positiven Presseberichten (z.B. Allgemeine Zeitung Mainz und Mainz&), gab es auch harsche Kritik (siehe Main-Spitze vom 23.10.2015).

Diese Kritik verfehlt das Thema vollständig. Jede Lärmberechnung basiert auf Flugrouten oder Flugspuren und nicht auf Lärmmesswerten.

Unser Verfahren basiert auf dem gesetzlich vorgeschriebenem Weg mit vom UBA zertifizierten Lärmberechnungsprogrammen und ist von der EMPA qualitätsgesichert. Das einzige was wir anders machen: Wir nehmen nicht die modellierten Flugrouten aus dem Fraport DES (Datenerfassungssystem) und nicht die Durchschnittshöhen aus der AzB, sondern die realen Flugspuren.

Warum machen wir das, obwohl der Aufwand immens ist (16 Hochleistungsrechner rechnen im Verbund 3 Monate, um die 6 verkehrsreichsten Monate zu berechnen)?

  1. Damit eliminieren wir Fehler durch laterale und vertikale Abweichungen zwischen dem realem Flug und dem modelliertem Flug.

  2. Mit den modellierten Flugspuren kommt man nicht über einen 25km Radius rund um den Flughafen, da sich der Gesetzgeber nur für diesen Bereich interessiert und das Fraport-DES nur die gesetzlichen Vorgaben erfüllt (in Mainz z.B. kann es per gesetzlicher Definition keinerlei relevanten Fluglärm geben). Wir rechnen aber von Bad Kreuznach bis Bad Orb und von Lorsch bis Usingen.

  3. Der Fluglärm für die NORAH-Studie wird mit genau unserer Methode, nämlich realen Flugspuren, berechnet. Aber die Berechnungsergebnisse werden geheim gehalten.

Insofern sind Zweifel, die von Einzelnen, manchmal auch wider besseres Wissen, gezielt gestreut werden substanziell nicht belegt.

Die Tatsache, dass ein von Bürgern entwickelter und heute hochprofessioneller Verein Fluglärm misst, Flugspuren auswertet und Fluglärm berechnet ist einmalig, nicht nur in Europa. Keine andere Institution hat einen derartigen Datenschatz und Erkenntnisse über Fluglärm. Der DFLD ist Mitglied von DIN Kommissionen zu Lärmfachthemen und hat eine ständige Erfassung und Auswertung von über 700 Stationen in Europa vorzuweisen.

Die Perspektive und auch manchmal die Ziele einiger Kritiker sind leider fachlich nicht belegt und führen nur zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung.

Wer ernsthaft an der Verringerung des Fluglärms in Deutschland arbeiten möchte, kommt an der qualifizierten Arbeit und Datenlage des DFLD nicht vorbei.

Das Monitoring ist ein Ergebnis dieser langjährigen Arbeit und es kann nur unterstützt werden, diese fortzusetzen und auszubauen. Dabei sind unqualifizierte Zwischenrufe, die die Lärmbelastung von Menschen nicht anerkennen, die 25 oder mehr km vom Flughafen entfernt leben, nicht hilfreich. Es gilt, alle Betroffenen ernst zu nehmen und schrittweise die Belastung Dezibel für Dezibel abzubauen.

Bürgermeister oder andere Amtsträger, die sich dieser Erkenntnis verschließen, verfolgen doch nur die Partikularinteressen ihrer Gemeinde oder gar ihrer persönlichen Wiederwahl.

Themen hierzuAssciated topics:

Fluglärm-Überwachung Deutscher Fluglärmdienst (DFLD) Fluglärm Fluglärmkommission Ffm

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