ZRM legt Positionspapier zum Gesundheitsmonitoring vor
Pressemitteilung vom 22.09.2010
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2010-09-22>
Im Vorfeld der Anhörung des Hessischen Landtags zur Fluglärmbelastung in der Rhein-Main-Region unterstreicht die Initiative "Zukunft Rhein-Main" in einem Brief an die Landtagsabgeordneten die Dringlichkeit einer qualifizierten Gesundheitsstudie für die Region.

KREIS GROSS-GERAU / STADT MAINZ / STADT HOCHHEIM
Im Vorfeld der Anhörung des Hessischen Landtags zur Fluglärmbelastung in der Rhein-Main-Region hat sich die Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) mit einem Brief an die Landtagsabgeordneten gewandt und ein Positionspapier mit Forderungen an ein Gesundheitsmonitoring vorgelegt. Die Kreise, Städte, Gemeinden und Umweltinitiativen im Flughafenumland unterstreichen darin die Dringlichkeit einer qualifizierten Gesundheitsstudie für die Region. "Alle vorhandenen Daten belegen die hohen Belastungen, die vom Betrieb des Frankfurter Flughafens ausgehen. Die Notwendigkeit einer qualifizierten Studie ist mittlerweile unumstritten!", erklärten Landrat Thomas Will (Groß-Gerau), Oberbürgermeister Jens Beutel (Mainz) und Bürgermeisterin Angelika Munck (Hochheim).

Die Initiative knüpft dabei an vorhandene Studien an und fordert, jetzt konkret auf die Situation am Frankfurter Flughafen einzugehen: "Wir brauchen jetzt keine teuren Langzeitstudien, deren Ergebnisse erst in einigen Jahren vorliegen. Stattdessen müssen mit einer handhabbaren und bezahlbaren wissenschaftlichen Untersuchung jetzt zeitnah konkrete Daten erhoben werden, die sich auf das Thema Fluglärm konzentrieren", fordern die drei Politiker. Schon heute seien rund 100.000 Personen in der Region durch Fluglärm extrem stark belastet: "Durch den geplanten Ausbau des Flughafens, mit einer beabsichtigten Erhöhung der Flugbewegungszahlen um mindestens 50 Prozent, werden sich diese - bereits jetzt höchst alarmierenden Zahlen auf der Basis des Jahres 2005 - noch in erheblichem Maße erhöhen." Die Durchführung eines sogenannten "Gesundheitsmonitorings" sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt umso dringlicher geboten, als noch vor der Fertigstellung der Nordwest-Landebahn verlässliche Basiswerte für die gegenwärtige Gesundheitsbelastung ermittelt werden müssten: "Nur so kann im Falle der Inbetriebnahme der Nordwest-Bahn seriös festgestellt werden, welche zusätzlichen Fluglärm-Belastungen vom Betrieb der neuen Bahn tatsächlich ausgehen."

Ziel einer entsprechenden Untersuchung muss es nach Auffassung von ZRM sein, Erkenntnisse über die Gesamtbelastung der Bevölkerung vor und nach einer möglichen Inbetriebnahme der geplanten Landebahn Nordwest zu gewinnen. Insbesondere gelte es dabei, die Auswirkungen von Fluglärm auf das Lernverhalten von Kindern zu untersuchen, da bereits existierende Studien den Schluss nahelegten, dass Kinder, die im Umfeld des Flughafens aufwachsen, in ihrer kognitiven Entwicklung beeinträchtigt sein könnten. Weiterhin sei abzufragen, ob und in welchem Ausmaß sich die Menschen im Flughafen-Umland durch Fluglärm belästigt und in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlten. Schließlich, so Jens Beutel, Angelika Munck und Thomas Will, müsse im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie ermittelt werden, inwieweit Fluglärm insbesondere für Herz/Kreislauf-, Krebs- und psychische Erkrankungen verantwortlich sei. Dies soll im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie geschehen. Dabei sollen Daten von gesetzlichen Krankenkassen als auch aus kooperierenden Kliniken eingesetzt werden, um speziell den Einfluss von Fluglärm - im Gegensatz zu anderem Umgehungslärm und individuellen Risikofaktoren – herauszuarbeiten. Als Aufsichtsbehörde für den Betrieb des Flughafens habe das Land Hessen die Finanzierung des Gesundheitsmonitorings sicher zu stellen.

"Die Kommunen im Flughafenumland, die Umweltverbände und Bürgerinitiativen haben bereits beträchtliche Vorarbeiten geleistet und ein detailliertes Anforderungsprofil für eine aussagekräftige Studie zu den vom Frankfurter Flughafen ausgehenden Gesundheitsbelastungen vorgelegt", betonten Angelika Munck, Jens Beutel und Thomas Will abschließend. Jetzt sei die Landespolitik am Zug: "Die Region muss zukunftsfähig bleiben, die Gesundheit der Menschen rund um den Flughafen geschützt werden: Deshalb appellieren wir an die Landesregierung, jetzt umgehend ein qualifiziertes, zugleich aber finanzierbares und auf das Thema Fluglärm fokussiertes Gesundheitsmonitoring in Auftrag zu geben!"

Details zum von der ZRM vorgeschlagenen Studiendesign finden Sie im "Positionspapier Gesundheitsmonitoring"

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Lärmwirkungs-Forschung Gesund­heits­gefah­ren durch (Flug-)Lärm Zukunft Rhein-Main (ZRM) Lärmbelastung Erkrankungen durch Lärm

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