Das passt doch nicht zusammen: Der Jühe-Plan, der auf eine Umverteilung des Fluglärms in den Kreis Offenbach zielt, beschäftigt Politik und Magistrat in Dietzenbach und wird von allen einhellig abgelehnt. Doch die Schilder gegen den Flughafenausbau an den Ortseingängen will der Magistrat entfernen lassen, obwohl uns seit neuestem wieder die Südbahn droht: alle Ausbauvarianten müssen von der Landesregierung neu geprüft werden, um einer Klage der EU zu entgehen. Die B.A.D. fordert deswegen: Die Schilder müssen bleiben!
Die Forderung nach Beseitigung der Schilder durch den Magistrat erscheint in diesem Licht völlig unverständlich, vielleicht sogar im wahrsten Sinne des Wortes als "Schildbürgerstreich". Einleuchtender und folgerichtig wäre eine mögliche Idee des Magistrats, die Schilder vorübergehend zu ergänzen, um mit ihnen zum Beispiel auf die Gefahren der Umverteilung des Fluglärms gemäß Jühe-Konzept aufmerksam zu machen.
Die B.A.D. begrüßt ausdrücklich die Initiative des Bürgermeisters Gieseler und die Entscheidung der Stadtverordneten für Maßnahmen gegen die Jühe-Pläne - die gesamte Stadt sieht jetzt auch ohne einen Flughafenausbau den Fluglärm-GAU auf sich zukommen! Doch damit haben sich die Probleme durch den geplanten Flughafenausbau nicht erledigt. Im Gegenteil droht jetzt sogar wieder ernsthaft die Ausbauvariante mit der Südbahn, welche Fluglärm und Schadstoffe noch stärker an Dietzenbach heranbrächte. Denn die Auswahl der bis jetzt favorisierten Nordwestbahn-Variante verstößt nach Auffassung der EU-Kommisssion gegen die Seveso-II-Richtlinie (Umweltrisiko), alle Varianten müssen deshalb neu untersucht werden. Wenn sich die Nordwestbahn wegen des Risikos nicht realisieren lässt und die Nordostbahn politisch nicht durchsetzbar ist, kommt die Südbahn wieder auf die Tagesordnung. Die Kombination Jühe-Plan und Südbahn wäre dann die absolute Katastrophe für unsere Stadt und den Kreis.
Warum sollen nun nicht flankierend zu den Maßnahmen der Stadt wie bisher die Schilder an den Ortseingängen die Haltung der Stadt dokumentieren und nachhaltig unterstützen? Das erscheint gerade jetzt noch viel wichtiger als in den vergangenen zwei Jahren. Die Existenzberechtigung der Schilder steht zweifelsfrei außer Frage. Es sind Schrifttafeln der Bürgerschaft Dietzenbachs, getragen von der Mehrheit des Parlaments und rund 3300 Unterschriften gegen den Flughafenausbau. Sie wurden mit Spendengeldern und im Schweiße des Angesichts von B.A.D.-Aktiven gebaut und aufgestellt - für die Stadt und für die gesamte Region.
Als ein Beitrag, zusätzliche Belastungen durch Flugverkehr zu verhindern, sei es durch Flughafenausbau oder Jühe-Konzept, stehen die Schilder Tag und Nacht an den Ortseingängen. Die B.A.D. ist zuversichtlich, dass es die Mehrheit der Stadtverordneten bei ihrer bevorstehenden Entscheidung über die Magistratsvorlage zur Beseitigung der Schilder ebenso sieht und dagegen stimmt.
Thomas Böhm,
Bürger-Aktion Dietzenbach
Pressemitteilungen der B.A.D. Störfall-Kommission (SFK) Stadtpolitik Dietzenbach