BUND: Leise, still und heimlich wurde ein neuer Radarturm gebaut
Pressemitteilung vom 15.03.2006
Von: @BUND Hessen <2006-03-15>
Ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und im Widerspruch zu den Plänen zum Ausbau des Frankfurter Flughafens hat der Frankfurter Flughafen im Süden des Flughafens einen neuen Radarturm errichten lassen.

Ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und im Widerspruch zu den Plänen zum Ausbau des Frankfurter Flughafens hat der Frankfurter Flughafen einen neuen Radarturm errichten lassen. Dirk Teßmer, Vorstandssprecher des BUND Hessen: "Die Informationspolitik der Fraport ist katastrophal. Pläne und Zusagen sind nicht belastbar."

Der neue Turm steht im Süden des Flughafens. Das Regierungspräsidium Darmstadt gab dem BUND gestern im Erörterungstermin zum Flughafenausbau die Auskunft, dass es über den Vorgang nicht informiert sei. Fraport erklärte, dass der neue Turm eine zwingende Folgemaßnahme der neuen CCT-Wartungshalle sei, die den Betrieb des alten Turms im Wald behindere.

Der BUND fordert von der Landesregierung Aufklärung über die Hintergründe der Baumaßnahme und den sofortigen Abbruch des bisherigen Radarturms. "Die Fläche muss zurückgebaut und zu Bannwald werden", fordert BUND Vorstandssprecher Dirk Teßmer. Besonders irritierend ist für den Verband, dass der Turm nach Angaben der Fraport ohne Prüfung seiner Auswirkungen auf die Tierwelt des angrenzenden und als Fauna-Flora-Habitat Gebiet (FFH-Gebiet) geschützten Mark- und Gundwald errichtet wurde. Dabei ist allgemein bekannt, dass die durchgehende intensive nächtliche Beleuchtung eine schwere Störwirkung ausübe, weil die Lockwirkung des Lichts die Insekten regelrecht aus dem Wald sauge und damit z.B. massiv die Nahrungsgrundlage der Fledermäuse beeinträchtige.

Die CCT-Halle wurde im November 2003 ohne Beteiligung der Öffentlichkeit genehmigt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, weil das Bundesverwaltungsgericht auf Antrag des BUND die Revision zugelassen hat. Im Revisionsverfahren wird zu klären sein, ob die CCT-Halle ohne Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gebaut werden durfte. Der BUND bestreitet dies, war aber im ersten Gerichtszug vor dem VGH-Kassel unterlegen. Die Errichtung des Radarturm als Folgemaßnahmen der CCT-Halle belegt nun zusätzlich, dass von dem Vorhaben erhebliche Umweltauswirkungen sogar auf geschützte Waldbestände ausgehen.

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