ZRM: "Billigflugsteig ist nicht genehmigungsfähig"
Pressemitteilung vom 21.11.2017
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2017-11-21>
Die Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) kommt nach Auswertung eines entsprechenden Gutachtens zu dem Schluss, dass der Planfest­stellungs­beschluss den von Fraport beantragten Flugsteig G für Billigflieger nicht abdeckt.

KREIS GROSS-GERAU /LANDESHAUPTSTADT MAINZ / STADT NEU-ISENBURG / STADT FLÖRSHEIM AM MAIN – „Der von Fraport beantragte Billigflugsteig ist nicht genehmigungsfähig.“ Dieser Auffassung sind die Sprecher und die Sprecherin der Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM), Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel, Landrat Thomas Will (Groß-Gerau), Michael Antenbrink (Bürgermeister von Flörsheim) und Katrin Eder (Beigeordnete der Stadt Mainz).

Damit teilen sie nach Auswertung des von der ZRM beauftragten Gutachtens zur „Zulässigkeit des von der Fraport AG zur Baugenehmigung beantragten Low-Cost-Carrier(LCC)-Flugsteigs im Südosten des Flughafens Frankfurt am Main“ die Auffassung des renommierten Fachanwalts für Baurecht, Dr. Martin Schröder aus München. Die 23 Seiten umfassende Stellungnahme untersucht, ob die zuständige Stadt Frankfurt den beantragten Low-Cost-Flugsteig genehmigen darf oder nicht.

„Die Genehmigung ist demnach zu versagen“, konstatieren die vier ZRM-Sprecher und verweisen auf den Planfeststellungsbeschluss, auf dem diese Einschätzung letztlich fußt. Diesem folgend ist die Nutzung für LCC-Verkehre ausgeschlossen. In den Antragsunterlagen war nie von einer nennenswerten Anzahl von Billigpassagieren die Rede. „Laut Prognosen, auf die sich Fraport sonst so gern stützt, war im Planfeststellungsbeschluss lediglich von einer Zunahme von rund 1,9 Prozent dieses Segments die Rede. Eine signifikante Zunahme des LCC-Verkehrs war für den Ausbaufall also zu keiner Zeit geplant. Der Gedanke liegt daher fern, dass der Planfeststellungsbeschluss die Errichtung eines LCC-Flugsteigs gestattet“, so die ZRM-Sprecher.

Weiter sollte der Ausbau der Stärkung der Hub-Funktion dienen. LCC-Verkehre sind jedoch fast nur Direktflüge und tragen somit nur marginal etwas zum Drehscheibenverkehr bei. Als zuständige Bauaufsichtsbehörde wird die Stadt Frankfurt feststellen müssen, dass der beantragte Flugsteig G von den sogenannten städtebaulichen Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses nicht gedeckt ist, so die ZRM-Auffassung. Schon allein deshalb wäre die Baugenehmigung zu versagen. Die Baubehörde dürfte nur genehmigen, wenn die städtebaulichen Regelungen des Planfeststellungsbeschlusses (PFB) entsprechend abgeändert würden. Hierzu bedürfte es jedoch eines Planänderungsverfahrens, da die funktionale und bauliche Ausrichtung des beantragten Piers wesentlich geändert werden solle.

„Außerdem fehlt hier – wie bei Terminal 3 insgesamt – die verkehrliche Erschließung“, fahren Michael Antenbrink, Katrin Eder, Herbert Hunkel und Thomas Will fort: „Soweit erkennbar, werden die im PFB angeordneten Erschließungsanlagen wie das Passagier-Transfer-System oder der Gepäcktunnel zum geplanten Zeitpunkt der Inbetriebnahme nicht betriebsbereit sein.“

Der Stadt Frankfurt wurde das ZRM-Gutachten von Dr. Schröder mit der Bitte um objektive Wertung dieser Argumente zur Verfügung gestellt.

Themen hierzuAssciated topics:

Fraport AG Billigflieger ZRM-Pressemitteilungen

Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Fraport Generalausbauplan
Die Pläne für den Ausbau bis 2015
   Mehr»
Fraport kauft Caltex-Gelände
Ein Ausbau-Hindernis aus dem Weg geräumt?
Von: @cf <2004-10-21>
In einem Überraschungscoup hat Fraport das "Caltex-Gelände" aufgekauft und damit ein potenzielles Hindernis für die geplante Nordwestbahn aus dem Weg geräumt.   Mehr»
A380-Wald: Gnadenfrist für die Bäume !
Rodung des Bannwaldes für A380-Halle voraussichtlich erst im September
Von: @cf <2005-02-08>
Der Bannwald auf dem Gelände, auf dem die A380-Halle entstehen soll, wird in diesem Frühjahr nicht mehr gerodet. Der VGH Kassel wird nicht mehr rechtzeitig vor dem Beginn der "Schonzeit" für Bäume am 16. März über die Eilanträge gegen den Standort der Halle entscheiden können.   Mehr»
Arbeitsplatzprognosen der Fraport AG falsch
Arbeitsgruppe bittet Bundeskanzler um unabhägiges Gutachten
Von: @Arbeitsgruppe Wirtschaft <2005-03-08>
   Mehr»
A380-Werft: BVG entscheidet Anfang September
Fraport will mit Bannwaldrodung nicht vor dem 12.9. beginnen
Von: @cf <2005-08-18>
Fraport hat angekündigt, dass die Rodung des Bannwaldes für die A380-Werft nicht vor dem 12. September beginnen soll. Das Bundesverwaltungsgericht will bis dahin entscheiden, ob die Halle im Bannwald gebaut werden darf   Mehr»
Alles zum Tag X - Bannwald-Rodung für A380-Werft
Bannwald für A380-Halle wird am 12. September gerodet
Von: @cf <2005-09-11>
Der Tag X ist in greifbare Nähe gerückt: der Bannwald für den Bau der A380-Werft wird am 12. September gerodet, nachdem das Bundesverwaltungsgericht einen Baustopp abgelehnt hat. Mehr Informationen zum Tag X hier!    Mehr»
Bundesverwaltungsgericht lehnt Antrag auf Baustopp für A380-Werft ab
Tag X - Bannwaldrodung - voraussichtlich am 12. September
Von: @cf <2005-09-08>
Das Bundesverwaltungsgericht hat den vom BUND beantragten Baustopp für die A380-Halle abgelehnt. Fraport will jetzt am 12. September mit der Rodung des Bannwaldes beginnen.   Mehr»
Räumt Ticona den Platz für die Nordwestbahn?
Für 650 Millionen Abfindung soll das Werk angeblich geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-29>
Die Ticona hat sich angeblich mit Fraport und der Landesregierung darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung zu schließen.    Mehr»
Ticona räumt den Platz für die Nordwestbahn
Einigung mit Fraport: für 650 Millionen Abfindung soll das Werk geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-30>
Die Ticona hat sich mit Fraport darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung von 650 Mio. bis zum Jahr 2011 zu schließen. Damit soll ein wesentliches Hindernis für die geplante Nordwestbahn beseitigt werden.    Mehr»
A380-Werft im Bannwald - die Entscheidung der Regionalversammlung
Berichte - Informationen - Kommentare
Von: @cf <2004-11-15>
Um für den Bau einer A380-Werft Bannwald abholzen zu können, braucht Fraport eine Genehmigung der Regionalversammlung. Lesen Sie hier alles über die Entscheidung der Regionalversammlung zur A380-Werft.    Mehr»
Dino - ja bitte, A380 - nein danke!
Protestaktion des Bündnisses der Bürgerinitiativen vor dem Senckenberg-Museum
Von: @cf <2004-10-10>
Das Bündnis der Bürgeriniatiaten demonstrierte heute vor dem Senckenberg-Museum gegen den Flughafenausbau und die im Bannwald geplante A380-Werft. Unter dem Motto "Super-Airbus trifft Super-Saurier" hat Fraport ein Stück Rumpf eines A380 vor dem Eingang aufgebaut.   Mehr»
VGH: A380-Werft im Bannwald kann gebaut werden
"Öffentliches Interesse" an der Werft wichtiger als Naturschutz
Von: @cf <2005-07-04>
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat den Bau der A380-Werft am vorgesehenen Standort im Bannwald gebilligt. Der 12. Senat lehnte alle Klagen und Eilanträge gegen den Planfeststellungsbeschluss ab. Alles zum Urteil hier   Mehr»
VGH Kassel: Die A 380-Wartungshalle darf gebaut werden
Pressemitteilung des VGH vom 28. 06. 2005
Von: @Hessischer Verwaltungsgerichtshof <2005-06-28>
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat alle Klagen auf Aufhebung des Planfeststellungs-Beschlusses für die A380 Werft und alle Eilanträge abgelehnt: die A380-Halle darf gebaut werden. Eventuell wird es Auflagen für mehr Lärmschutz geben.   Mehr»
Die Bildrechte werden in der Online-Version angegeben.For copyright notice look at the online version.

Bildrechte zu den in diese Datei eingebundenen Bild-Dateien:

Hinweise:
1. Die Bilder sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens (im Quelltext dieser Seite) angeordnet.
2. Beim Anklicken eines der nachfolgenden Bezeichnungen, wird das zugehörige Bild angezeigt.
3, Die Bildrechte-Liste wird normalerweise nicht mitgedruckt,
4. Bildname und Rechteinhaber sind jeweils im Dateinamen des Bildes enthalten.