Auf einem öffentlichen Informationsabend des Umwelt- und Nachbarschaftshauses wurde am 3. Juli in Raunheim über den aktuellen Stand der NOARAH-Studie berichtet. Mit etwa 50 Zuhörern war die (nur zurückhaltend angekündigte) Veranstaltung nicht gerade überlaufen, vor allem Fluglärmgegner aus den Kreisen der Bürgerinitiativen und einige kritische Ärzte hatten sich eingefunden. Doch wer nicht dort war, hat nicht viel verpasst. Im wesentlichen wurde die Methodik und der Ablauf und Stand der bisherigen Untersuchungen vorgestellt (siehe Pressemitteilung des FFR) - dies kann man ausführlich auf der Internetseite der Studie nachlesen.
Die von manchen erwarteten Zwischenergebnisse gab es dagegen noch nicht. Ergebnisse sollen im ersten Halbjahr 2015 verfügbar sein, nur die Kinderstudie soll schon Anfang 2014 fertig werden. Die Wissenschaftler machten auch nicht unbedingt Hoffnung darauf, dass die Frage "macht Fluglärm krank" nun am Ende eindeutig mit beantwortet wird. So äußerte Prof. Guski einen Tag nach der Veranstaltung in der FNP methodische Zweifel an den Ergebnissen der RANCH-Studie, die negative Auswirkungen von Fluglärm für die Entwicklung von Kindern gefunden hatte.
Die überwiegend von der hessischen Landesregierung bezahlte, 10 Millionen Euro teure Studie soll nach offizieller Definition "eine zuverlässige und belastbare Datenbasis zur genauen Beschreibung und präzisen Beurteilung der spezifischen gesundheitlichen Risiken durch Fluglärm schaffen und dabei den Straßen- und Schienenlärm angemessen mit berücksichtigen" und so eine "Grundlage für die weitere Verbesserung des Schutzes der Bevölkerung vor Verkehrslärm" schaffen. Kritiker argwöhnen dagegen, mit der auf lange Zeit und große Breite angelegten Studie solle lediglich Zeit für Politik und Luftverkehrswirtschaft gewonnen werden, in der nichts Ernsthaftes gegen den Fluglärm getan werden muss. Die Schädlichkeit von Fluglärm für die Gesundheit sei durch andere Studien schon hinreichend belegt, die Politik müsse sofort handeln.
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Lärmwirkungs-Forschung Forum Flughafen und Region (FFR)