Der hessische Unternehmerverband VhU warnt in einem Positionspapier die Landesregierung davor, die Kapazität des Frankfurter Flughafens durch die geplanten 7-stündigen Lärmpausen in der Nacht einzuschränken. Die Lärmpausen seien in Ordnung, solange sie "betriebstechnisch und kapazitativ möglich" seien, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Fasbender. Sobald die Nachfrage aber steige, müssten alle Bahnen des Flughafens 18 Stunden am Tag nutzbar sein. Dies stehe auch so im Planfeststellungsbeschluss, betonte Fasbender. Angesichts der internationalen Konkurrenz müsse der Flughafen weiter wachsen können, um wettbewerbsfähig zu bleiben und seine Funktion als Jobmotor nicht zu verlieren. Der Verband der Airlines BARIG unterstützte die Forderungen des hessischen Unternehmerverbandes und fordert eine "pragmatische Weiterentwicklung" des Flughafens . Die Nachtrandstunden seien für Interkontinentalverbindungen und Ferienflüge von immenser Bedeutung.
- VhU-Präsidium beschließt Position zum Flughafen Frankfurt
Pressemitteilung des VhU Hessen vom 03.07.2014 - Statement des VhU-Vorsitzenden Volker Fasbender
- Positionierung zum Thema Flugpausen am Flughafen FFM
Beschluss des VhU-Präsidiums am 25.06.2014 - VhU-Brief an die Landtagsabgeordneten
- BARIG: Flughafen Frankfurt pragmatisch weiterentwickeln
Pressemitteilung der BARIG vom 03.07.2014
Alle Parteien im Landtag äußerten sich prompt zu dem Papier der VhU. Die CDU wies die Forderungen des Unternehmensverbandes vorsichtig zurück und erinnerte daran, dass die Lärmpausen im Koalitionsvertrag vereinbart wurden. Die Grünen erklärten, man verfolge in der Landesregierung einer Strategie, die auf einen Ausgleich zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen beruhe. Der Flughafen müsse sich im Einklang mit der Region entwickeln. Die Opposition nutzte die Gelegenheit zur Kritik am politischen Gegner oder zur Wiederholung grundsätzlicher Positionen. Die SPD meinte, die Forderungen der VHU zeigten, dass viele offene Fragen zu den Lärmpausen bisher von der Landesregierung nicht beantwortet worden seien, und forderte zum wiederholten Mal einen Flughafendialog mit allen Beteiligten. Für die Linke bezeichnete die Fraktionsvorsitzende Wissler die Forderungen der VhU nach weiterem Wachstum des Flughafens angesichts der jetzt schon bestehenden Belastung der Anwohner als Irrsinn. Nur bei der FDP fand die VhU Unterstützung. Die Landesregierung müsste die Bedenken der Unternehmer ernst nehmen und "zu einer wirtschaftsfreundlichen Flughafenpolitik zurückkehren", wie es sie mit der FDP gegeben habe, meinte Ex-Verkehrsminister Rentsch.
- Bericht bei hr-online
- Artikel in der FAZ
- Walter Arnold: „VhU vertritt einen Standpunkt von vielen“
Pressemitteilung der CDU vom 03.07.2014 - GRÜNE: Forderungen der VhU fehlt nachhaltige Perspektive
Pressemitteilung vom 03.07.2014 - Marius Weiß: Zeit für einen ernsthaften Flughafendialog
Pressemitteilung der SPD vom 03.07.2014 - Flughafen Frankfurt: Immer weiteres Wachstum ist Irrsinn
Pressemitteilung der Linken vom 03.97.2014 - RENTSCH: Kapazitätseinschränkungen gefährden Wachstum des Frankfurter Flughafens
Pressemitteilung der FDP vom 03.02.2014
Das Bündnis der Bürgerinitiativen bezeichnete die Forderungen in seiner als nicht akzeptabel. Auch der BUND wies die Forderungen der Airlines zurück. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen müsse Priorität vor den ökonomischen Aspekten haben. Eine Kapazitätssteigerung auf Kosten der Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern dürfe es nicht geben.
- BBI: Mal wieder ein Vorstoß gegen die Nachtruhe der Flughafenanrainer
Pressemitteilung vom 03.07.2014
Lärmpausen Nachtflugverbot BARIG