Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 02.07.2014
Der Airline-Verband Barig und die Lufthansa haben sich über eine nach ihrer Meinung zu starre Handhabung des Startverbots ab 23 Uhr beklagt und eine größere Flexibilität – also mehr Startgenehmigungen – zur Nachtzeit gefordert.
Aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten wäre den Gesellschaften die völlige Freigabe am liebsten. Das ist nur in Regionen möglich, in denen niemand lebt und niemand eine Nachtruhe braucht. Da es im Rhein-Main-Gebiet nicht so ist, dürfen wirtschaftliche Interessen nicht zum alleinigen Maßstab werden. Vielmehr muss auf das Erholungsbedürfnis und auf die Gesundheit der Menschen Rücksicht genommen werden. Eine Flexibilisierung der Ausnahmegenehmigungen ist auf keinen Fall akzeptabel.
Eine vernünftige Reaktion der Luftverkehrsunternehmen wäre eine Reduzierung der Flugbewegungen und besonders ein weiteres Abschmelzen der geplanten Flugbewegungen in den sogenannten Nachtrandstunden. Damit verringert sich automatisch die Gefahr, nicht mehr rechtzeitig starten zu können. Ebenfalls überflüssig würden spritfressende und damit umweltschädliche Warteschleifen vor 5 Uhr.
„Die Mediationsnacht von 23 bis 5 Uhr ist ohnehin viel zu kurz und entspricht nicht dem Ruhebedürfnis der Menschen. Sie ist höchstrichterlich bestätigt und für die Nachtrandstunden gelten die Vorgaben eines Ab- und Anschwellens der Zahl der Flugbewegungen. Hieran haben sich die Fluggesellschaften zu halten und ihren Flugplan entsprechend einzurichten.“ so Dietrich Elsner, Sprecher des BBI.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“, kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärm betroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität. Die gemeinsamen Ziele sind
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest