Der umstrittene Verkauf des Kelsterbacher Waldes an Fraport kann jetzt über die Bühne gehen. Das Kelsterbacher Stadtparlament hat auf seiner Sitzung am Montag mit Mehrheit beschlossen, den "Kooperationsvertrag" mit Fraport zu unterzeichnen, der den Verkauf des Waldes beeinhaltet. Kelsterbach erhält für das 163 Hektar große Gelände, auf dem die neue Landebahn Nordwest gebaut wird, rund 29 Millionen Euro. Bisher gehörte der Wald noch nicht offiziell Fraport, es gab nur eine vorläufige Besitzeinweisung. Für den Vertrag stimmten die SPD, die 20 von 37 Sitzen im Stadtparlament hat, und die Freien Wähler (2 Stimmen). Die CDU (10 Stimmen) und die Wählerinitiative Kelsterbach (WIK, 5 Stimmen) waren dagegen.
Im Sommer 2009 hatte ein Bürgerbegehren gegen den Waldverkauf stattgefunden. Dabei entschied sich zwar eine Mehrheit gegen den Verkauf, die notwendige Mindestanzahl der Stimmen (25% der Wahlberechtigten) wurde aber knapp verfehlt. Die Stadt Kelsterbach hatte stets argumentiert, man könne durch einen Verkauf deutlich mehr Geld für die Stadt herausholen als bei der sonst drohenden Enteignung. Die Bürgerinitiative gegen den Waldverkauf ist dagegen der Meinung, der Wald wäre 42 Millionen wert und würde unter Wert verkauft. Sie hat deshalb Juristen beauftragt, die Kommunalaufsicht angerufen und will die Möglichkeit für ein erneutes Bürgerbegehren prüfen.