BBI: "Ignoranz der Lufthansa ist schamlos"
Pressemitteilung vom 30.04.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-04-30>
Das Bündnis der Bürger­initiativen ist empört über die Ankündigung der Lufthansa, in Zukunft die Flugzeuge flacher starten zu lassen.

Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 30.04.2013 (Ingrid Kopp)

Das Bündnis der Bürgerinitiativen ist empört über flacheres Startverfahren der Lufthansa ab 1. Juni Frankfurt am Main - 30. April 2013. "Wir fordern die Lufthansa auf, ihre Entscheidung, ab dem ersten Juni flacher zu starten, sofort zurückzunehmen", sagt Ingrid Kopp, Sprecherin des Bündnisses der Bürgerinitiativen. "So viel Ignoranz gegenüber lärmgeplagten Anwohnern von Flughäfen ist schamlos", so die Sprecherin. Damit beweise die Lufthansa, dass ihr Fokus rein auf der Kosteneffizienz liege und ihr die Menschen herzlich egal seien. "Der Werbeslogan 'Nonstop you' der Lufthansa ist damit bewiesenermaßen nichts als heiße, kerosinverpestete Luft", so Kopp. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der lärmbetroffenen Anwohner."

Aber nicht nur den betroffenen Bürgern zeigt Lufthansa damit deutlich, wie wenig sie der Airline wert sind: Auch die "Allianz für Lärmschutz", der neben der Lufthansa und Fraport auch die hessische Landesregierung unter Volker Bouffier angehört, wird mit dieser Maßnahme brüskiert. "Die Lufthansa macht sich selbst und ihre gesellschaftlichen Bemühungen damit völlig unglaubwürdig", sagt Kopp. "Lufthansa-Chef Christoph Franz, der seinen Wohnsitz in der Schweiz hat, muss hier zu seinem Wort stehen und nicht nur Verständnis für die Anwohner heucheln. Auch Manager werden an ihren Taten gemessen", so die Sprecherin des Bündnisses.

Mit dem neuen Abflugverfahren starten die Lufthansamaschinen in einem niedrigeren Winkel, was bedeutet, das bereits ab etwa 1000 Fuß (vorher 1500 Fuß) die Triebwerksleistung statt vor allem für den Höhengewinn zur Beschleunigung genutzt wird. Damit bleiben die Flugzeuge länger auf einem niedrigeren Niveau, was laut Lufthansa zu einer Einsparung von Kerosin führen soll. "Wenn die Airline wirklich Treibstoff einsparen will, raten wir Franz die ohnehin unrentablen Kurzstreckenflüge aus dem Portfolio zu nehmen", so Ingrid Kopp, "das käme spürbar und nachweislich Umwelt und Anwohnern zugute."

Die Ziele des Bündnisses der Bürgerinitiativen:

  • Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
  • Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
  • Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
  • Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
  • Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
  • Stilllegung der Landebahn Nordwest
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