Die Mahnwache im Kelsterbacher Wald befindet sich bereits, wie vom Wald-Plenum beschlossen, mitten im Umbau.
Seit dem Februar 2009 besteht die Mahnwache gegen den Flughafenausbau in Frankfurt im Kelsterbacher Wald.
282 Hektar BannWald und ca. 300.000 Bäume wurden gefällt. Ein beachtlicher Teil unserer Region wird auf dem Altar des sogenannten Fortschrittes und der Arbeitsplatzsicherung geopfert. Wie ein Krebsgeschwür frisst sich der Beton in die Landschaft. Weiterer Straßenbau wird damit durch den Flughafenausbau angezogen, die Luftverschmutzung und der Lärmterror nehmen zu.
All unsere Argumente gegen den Flughafenausbau bleiben nachwievor gültig. Dennoch haben wir beschlossen, die bisherige Form der Waldbesetzung mit der Mahnwache zu verändern. 365 Tage und Nächte im Jahr ein derartiges Projekt zu unterhalten, bedeutet für die Dauerbewohner, die Dauerbesucher und die Unterstützer einen riesigen Kraftakt zu bewältigen.
Wir haben uns nach reiflichen Überlegungen und intensiven Diskussionen entschlossen, die beiden Teile des Projekts – die alternative Lebensform einerseits und die politische Information und kulturelle Veranstaltungen andererseits - zukünftig voneinander zu trennen.
Die Bauwagen werden zukünftig an einem anderen Platz stehen. Der Platz der Mahnwache im Kelsterbacher Wald soll nach Auffassung der Dauerbewohner, der Dauerbesucher und der Unterstützer zu einem Informationspunkt mit Veranstaltungsmöglichkeiten umgestaltet werden. Dazu gibt es zwei Verhandlungspersonen, die alles Formale mit der Stadt Kelsterbach besprechen werden.
Wir werden das „Projekt Mahnwache gegen den Flughafenausbau“ mit politischen und kulturellen Veranstaltungen im Wald oder in der Region fortsetzen, wie wir dies zum Beispiel im Haus Mainusch auf dem Uni-Campus in Mainz, in der Raumstation in Frankfurt-Rödelheim, in der Au in Frankfurt-Rödelheim oder im Cafe Exzess in Frankfurt-Bockenheim bisher schon getan haben.
Die Mahnwache im Kelsterbacher Wald hat uns in der bisherigen Form tagtäglich sehr viel Kraft abverlangt. Wir wollen diese freigesetzten Kräfte ab Ende September als „Projekt Mahnwache gegen den Flughafenausbau“ nutzen, um die im Herbst und Winter anstehenden Aktionen gegen die Laufzeitverlängerung der AKWs und gegen die geplanten Castor-Transporte ins Wendland zu unterstützen. Darüber hinaus wird sich die Mahnwache noch mit anderen ökologischen und sozialen Bewegungen stärker vernetzen als bisher.
Für das "Projekt Mahnwache gegen den Flughafenausbau":
Wilma Frühwacht-Treber
