Wirbelschleppen: mehr Dächer werden gesichert
Von: @cf <2014-05-27>
Die hessische Landes­regierung hat in einer neuen Planergänzung den Schutzbereich vergrößert, in dem Fraport die Dächer gegen Wirbel­schleppen sichern muss.

Der Schutz gegen Wirbelschleppen in Raunheim und Flörsheim wird verbessert: der hessische Verkehrsminister Al-Wazir unterzeichnete heute die entsprechende Planergänzung. Damit wird die Zone, in der Hausbesitzer Anspruch auf Sicherung der Dächer durch Klammerung der Dachziegel durch Fraport haben, etwa verdoppelt; sie umfasst jetzt ganz Raunheim und das gesamte Kerngebiert von Flörsheim. Dazu wird der bisherige Stichtag für den Anspruch, der 23.03.2007, aufgehoben.

Mit der Vergrößerung des Schutzgebietes zieht der Verkehrsminister die Konsequenz aus Wirbelschleppenschäden in jüngster Zeit, die außerhalb der bisherigen Sicherungszone aufgetreten waren. Die Maßnahme war in der letzten Woche nach der 100. Montagsdemo angekündigt worden und wurde erstaunlich schnell in die Tat umgesetzt. Die CDU sagte, die Landesregierung habe in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber "erneut schnell und verantwortungsbewusst" gehandelt. Die Grünen bekräftigten, dass Fraport für die Schäden verantwortlich sei und nach dem Verursacherprinzip dafür zahlen müsse. Man hoffe, dass die Beschlüsse bald umgesetzt würden. Bis alle Dächer geklammert sind, wird es allerdings noch eine Zeitlang dauern. Bis heute ist nicht einmal der alte Schutzbereich abgearbeitet.

Die Opposition begrüßte zwar im Prinzip die Planergänzung. Die SPD kritisiert jedoch die Maßnahme als "populistisch", da die Grenzziehung willkürlich erfolgt sei und nicht von wissenschaftlichen Studien gedeckt sei. Die Linke meinte, dass das Problem durch die neue Schutzzone noch nicht gelöst sei. Es könne immer noch zu Schäden außerhalb der Schutzzone kommen, und auch andere bewegliche Gegenstände im Außenbereich seien gefährdet und könnten nicht einfach festgeschraubt werden.

Das Bündnis der Bürgerinitiativen begrüßte den neuen Planergänzungsbeschluss, der alte sei völlig unzureichend gewesen. Es müsse aber noch deutlich mehr passieren. Das BBI äußerte die Hoffnung, dass Fraport wegen der drohenden finanziellen Aufwendungen für die Sicherungsmaßnahmen einsehen werde, dass der Betrieb und weitere Ausbau des raumunverträglichen Flughafens nicht so fortgesetzt werden darf. Auf der Webseite der BI Raunheim, die sich sehr gegen die Gefahr durch Wirbelschleppen engagiert hat, findet man viele Details zum Thema, unter anderem zwei offene Briefe an Minister Al-Wazir.

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Wirbelschleppen (bei Flugzeugen) Wirtschaftsministerium, hessisches

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